Afternoon Tea mit romantischem Antrag

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Die britische Kolonialvergangenheit hat viele Spuren in Singapur hinterlassen – und es sind auch sehr schöne dabei. So ist die Kultur des „High Teas“ sehr verbreitet. Viele Hotels und Restaurants bieten diese englische Zeremonie an. Gestern war ich mit Marion im Fullerton Bay, dort gibt es das Café „Clifford Pier“. Früher kamen hier die Einwanderer und Seefahrer an, und auch die Fähren zu den umliegenden Inseln legten hier ab.

2006 wurde der Pier geschlossen und aufwendig renoviert. Heute ist der Komplex mit Restaurants und Hotel ein unglaublich schöner und atmosphärischer Ort, um sich mit Freunden zu treffen und ab 15 Uhr der guten Tasse Tee beim Singapore Heritage Afternoon Tea zu frönen. Dazu gibt es Leckereien, die einen das bevorstehende Abendbrot vergessen lassen. Lokale Spezialitäten, stilvoll auf einer Etagere serviert, machen einen normalen Nachmittag zu etwas Besonderem. Als I-Tüpfelchen unseres Besuchs versammelte sich eine Gesellschaft am Flügel, und der große Strauß roter Rosen in den Händen eines ziemlich nervös wirkenden Mannes ließ eine Ahnung bei uns aufkommen. Der arme Kerl musste etwas warten und sah schon halbverhungert aus. Die Champagnerkübel standen bereit und mittlerweile fieberten wir auch schon mit, ob die Angebetete noch auf der Bildfläche erscheinen würde. Das Warten wurde belohnt und sie erschien – ohne zu wissen, bald eine Braut zu sein.

Dann ging die Show richtig los, und auch wenn der männliche Hauptdarsteller ein ziemlicher Poser ist, war es sehr rührend. Sie kicherte nur verlegen, schaute verunsichert um sich und er schwang sich an den Flügel um ein Liebeslied zu singen.

War schon schön! Für die Gäste knallten dann die Champagnerkorken und die oben beschriebenen Etageren durften geplündert werden. Dem haben wir uns nach der romantischen Einlage auch wieder gewidmet und weiter das Angebot durchprobiert, es wird auf Wunsch auch stets nachgefüllt.

Vergesst Kalorien, Lactoseintoleranz oder andere Unverträglichkeiten! Genießt lieber die Atmosphäre in dem historischen Ambiente und probiert Euch durch die Teesorten.

Ich weiß jetzt, warum die Queen sich ihre Tea-Time nicht nehmen lässt. Dass sie sich Kanne und Etagere allerdings erst um 17 Uhr servieren lässt, bedeutet für den Koch dann wohl wirklich Feierabend, denn zum Dinner brauchte ich nichts mehr!

 

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