Wiener Sängerknaben in Singapur

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Am liebsten hätte ich sie alle adoptiert! Die Wiener Sängerknaben sind zu Besuch in Singapur. Vielmehr einer der Chöre, denn die singenden Matrosenanzüge aus Österreich sind in vier Konzertchöre aufgeteilt: Mozart-, Schubert-, Haydn- und Brucknerchor. Letzterer verbringt gerade eine Woche in Singapur und hält Konzerte und Workshops ab.

20 Heranwachsende auf einem Haufen und das ohne jegliches Geschrei oder irgendwelchem Lärm. Natürlich sind die jungen Sänger öffentliche Auftritte und Empfänge gewohnt, aber ich fand ihr Auftreten in der österreichischen Residenz schon sehr imposant.

Anfangs waren sie sehr schweigsam, ich dachte schon, sie würden lieber singen als reden, aber nach und nach haben sie doch das Erzählen angefangen. Ich wollte wissen, ob sie neben ihrem normalen Schulunterricht und der Proben auch in Benehmen und Etikette geschult werden, aber da meinten sie einstimmig, dass würden sie nebenbei mitbekommen. Sie seien ja oft unterwegs und stünden ständig in der Öffentlichkeit. Die Interviews gehören aber nicht zu den Lieblingsaufgaben: „Da wird man immer das Gleiche gefragt: Woher kommst Du? Wie bist Du zu den Sängerknaben gekommen? Was ist Dein Lieblingslied?“ Tja, diese Fragen brannten mir auch auf der Zunge aber nach der Ansage hatte ich das Bedürfnis, mir diese zu verkneifen. War aber nicht schlimm, denn dann haben sie es von alleine erzählt. Bunt gemischt mit deutscher, tschechischer und japanischer Herkunft waren sie sich trotzdem einig: „Wir fühlen uns als Österreicher.“ Und wenn einem das ein Japaner in Wiener Dialekt sagt, dann glaubt man das auch.

Gesungen wurde auch, leider nur kurz:

Dann habe ich noch erfahren, dass die ganze Wiener Entourage im Copthorne Hotel wohnt, direkt bei mir gegenüber. Während ich diesen Text schreibe, kann ich auf das Hotel gucken und stelle mir vor, wie die „Burschen“ trällernd durch die Flure springen. Aber dafür sind sie wahrscheinlich viel zu gut erzogen.

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