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Bier brauen, die Zweite …

 

… aber diesmal durfte ich nur zusehen.

Verständlich, denn eine andere Frau hat wesentlich mehr Ahnung davon: Jayne Lewis hat mit ihrer Brauerei Two Birds Brewing in Melbourne schon viele Preise eingeheimst und war eingeladen, zusammen mit Braumeister Gabriel Garcia vom LeVeL33 ein „Golden Ale“ mit tasmanischem Hopfen zu brauen.

Der Akt des Brauens an sich ist ja nicht sehr spannend: Die Zutaten werden in den Tank gegeben und dann dauert es ein paar Wochen, bis das Bier fertig ist. Die Zeit dazwischen ist wichtig – wenn man denn vorher das richtige Rezept benutzt hat: Da hat jeder Brauer sein eigenes, und Jayne und Gabriel probieren nun einen Mix daraus.

 

Für Jayne war dieser Arbeitsausflug etwas Besonderes, denn bisher hat sie nicht so öffentlich gearbeitet, wie es im Tower 1 der „Marina Bay Financial Centre Tower“ im 33. Stock üblich ist: „Bierbrauen mit Publikum direkt an der Bar, das ist neu für mich.“ Die Gäste, die sich nicht nur an dem tollen Ausblick auf die Bay ergötzen wollen, können hier regelmäßig den Bierbrauern bei der Arbeit zusehen, denn die Anlage befindet sich mitten im Restaurant. Hinter dem Tresen stehen die zwei großen kupferfarbenen Kessel – diese kommen übrigens aus Österreich.

Wir Geladenen hatten auch noch das Glück, dass das Restaurant seit gerade mal drei Wochen eine neue Chefköchin hat. Archan Chan, in Hongkong geboren und in Australien aufgewachsen, brachte persönlich kleine Leckereien unter die Leute, womit sie sich sehr beliebt machte. Und nachdem ich mich lange abgewehrt hatte, habe ich mich doch auf ein Glas Bier (um 10 Uhr am Morgen) eingelassen. Aber hey, es trägt den Namen „Champagner-Bier“ – ich musste einfach probieren. Schmeckt ganz leicht und frisch – die 8,7 % Alkoholinhalt habe ich erst hinterher erfahren …

Ab dem 2.8. können die Gäste im LeVeL33 das heute angesetzte Golden Ale probieren, zu dem Launch findet an dem Tag auch eine große Tap-Party statt, bei der ein Menü aus australischen Zutaten kredenzt wird.

Ich fasse also zusammen: Eine australische Köchin kocht zum Bier, das mit australischem Hopfen von einer Australierin gebraut wurde. Passt!

 

 

 

 

 




Selbstabräumen im Hawker Centre?

Hawker Centre und Food Courts sind wirklich etwas Feines. Eine Masse von Angeboten an asiatischen Gerichten, ab und zu auch ein paar Westernstyles dabei und alles für kleines Geld. Schnell findet man seine Lieblingsplätze und nach mehrmaligem Besuch bleibt auch der kleine Schnack mit den Köchen nicht aus. Oft mit Händen und Füßen, aber irgendein neues chinesisches Wort schnappt man immer auf.


Dann wird ein Plätzchen gesucht, wenn möglich unterm Ventilator, und das Schlemmen beginnt. Während der Nahrungsaufnahme sehe ich die Schilder, die mich auffordern, mein Tablett später zu den Abgabestellen zu bringen. (Ein großer Hygienevorteil: Alles an Besteck und Geschirr wird an einer Stelle gründlich gespült und wieder an die einzelnen Garküchen verteilt.)

Aber nun beginnt das Grübeln. In meiner Anfangszeit in Singapur wurde mir beigebracht, die Tabletts stehenzulassen, weil die Abräumer sonst ihre Daseinsberechtigung verlieren. Bestätigt wurde dieser Hinweis dadurch, dass die Abräumer darauf bestanden, alles stehenzulassen. Machte man bloße Anstalten, das Tablett wegzubringen, gab es eindeutige Handzeichen. Auch wenn es die besagten Schilder damals schon gab,


Anweisungen für Nichtstun nehme ich immer gerne entgegen. Also habe ich es stets gerne genossen, nach dem Lunch einfach aufzustehen und zu gehen.


Naht das Ende unserer geliebten Helfer?

Aber nun gibt es großangelegte Aktionen und immer wieder Zeitungsartikel mit dem Thema, sein Tablett selber wegzutragen. An einigen Plätzen wurde sogar ein Pfandsystem eingeführt. 25 solcher staatlich finanzierten Automated-Tray-Return-Systeme (ATRS) soll es in den nächsten Jahren geben.

Ist dies das Ende unserer geliebten Helfer, die einem den Teller auch schon mal unter der Nase wegreißen obwohl der letzte Happen noch auf dem Löffel liegt? Es wäre sehr traurig, denn sie gehören zum richtigen Hawker Feeling einfach dazu. Genauso wie die Diskussion, ob man den letzten Schluck aus seinem Becher noch trinken darf – die immer mit großem Gelächter endet.

„Die Reinigungskräfte werden ihre Arbeitsplätze nicht verlieren, nur weil wir rücksichtsvoller werden und unsere Tabletts zurückgeben”, sagte die Ministerin für Umwelt und Wasserressourcen, Amy Khor, im März im Parlament. In meinem Lieblingshawker, dem Zion Riverside Food Centre, ist die Tablett-Rücklaufquote um 20 Prozent gestiegen. In der gewonnenen Zeit sollen die Reiniger die Tische säubern. „Das Entfernen der Essensreste geht das Vogelproblem an und schafft eine sauberere, hygienischere Speiseumgebung.”

Hört sich alles logisch an, hinkt aber ein wenig. Im besagten Hawker hatte ich bisher kein Problem mit unsauberen Tischen und ich kann nur hoffen, dass keiner meiner Aunties und Uncles seinen Job verliert. Ich bin hin und hergerissen, ob ich den Revoluzzer geben soll. Aber bei meinem Besuch heute habe ich das Lehrbeispiel dafür gesehen, wie Singapur funktioniert.




Masters of Wines and Spirits

Die DFS Group (Duty Free Singapore), weltweit führender Anbieter für Luxusreisegüter, veranstaltete im Warehouse Hotel die „Masters of Wines and Spirits“.

An zwei Tagen fanden sich 800 Gäste in dem erst 2017 eröffnetem Boutique Hotel „Warehouse“ ein. Die Location war auch der ausschlaggebende Grund, warum ich mich so auf die Veranstaltung gefreut hatte. Von unserem Balkon aus habe ich die Bauarbeiten am Ufer des Singapore River beobachtet und gesehen, wie ein Prachtstück aus der alten Lagerhalle entstanden ist.

Nun durfte ich mir das Warehouse von innen ansehen und dabei noch etwas über Whisky lernen. Jedes der Hotelzimmer war zum Thema „Bespoke. Speak Easy. Secret Society” als Präsentationsraum umfunktioniert worden. Die günstigste Flasche mit erlesenem Alkohol für 400 S$ zu haben. Aber es ging ja auch um Luxusgüter.
Ich habe an einer Masterclass der Destillerie „Balvenie“ teilgenommen und mich anfangs mit den zwei zu probierenden Whiskys schwergetan, denn der Alkoholgehalt von 54,1 bzw. 55,4% ist ziemlich heftig. Erst nachdem ich etwas Wasser dazugeben durfte, war der Geschmack von Vanille und anderen Gewürzen zu schmecken. Balvenie gehört zu der Masters of Wines and Spirits Collection 2018, die ab dem 25. März im Singapore Changi Airport erhältlich sein wird. Wer es genauer wissen möchte, diese Sorten habe ich probiert:

DCS Chapter One – The Balvenie Refill American Oak/filled 12th February 1985, Cask 612, 54,1% ABV

und

DCS Chapter Two – The Balvenie First Fill American Oak/filled 1st May 1990, Cask 7359, 55,4% ABV

Hinterher wurde ein großartiges Dinner serviert und wir hatten viel Glück mit unseren Tischnachbarn. Reena, Chin Wee, Edward und Danny. Bei den Jungs war ich ausnahmsweise mal froh, dass sie westliche Namen nutzen, denn auf Chinesisch heißen die drei alle gleich: Chin Wee. Wäre schwierig geworden, auch ohne vorherige Alkoholverkostung.

Noch vor dem Hauptgang hatten die vier uns die perfekte Aussprache von „Yamsieng“ beigebracht. Man kann es aus dem chinesischem Hokkien mit „Prost“ übersetzen, bedeutet aber eher „ex und hopp“. Da wir nun aber guten Wein in den Gläsern hatten, haben wir es lieber für ersteres benutzt. Dafür umso öfter, denn mit der Sprache und dem Zuprosten bilden sich auch Freundschaften – zumindest für den Abend.

Fazit des Abends: Ich bin mir noch nicht sicher, Whisky-Fan zu werden. Aber es war mal etwas anderes, in die Welt hineinzuschnuppern. Endlich habe ich das Warehouse-Hotel von innen gesehen, es lohnt sich! Und ich hatte einen puppenlustigen Abend. Danny ist übrigens TV-Moderator und will mir sein Studio zeigen – yeah, mal wieder TV-Luft schnuppern!

Und ich weiß endlich, was die DFS Group macht. Ich habe am Flughafen schon diverse Mal dort eingekauft, mir aber nie Gedanken darüber gemacht, wie das Warenangebot zusammengestellt wird. Aber ehrlich gesagt, bin ich auch selten in der Lounge mit den Luxusgütern.




Bierbrauen ganz oben in Singapur

 

Was macht man morgens halb zehn in Singapur, wenn gerade kein Knoppers zur Hand ist? Bier brauen!

Das LeVeL33 ist eine Rooftopbar mit toller Aussicht auf die Marina Bay und einer eigenen Brauerei. Wohl eine der höchstgelegenen weltweit – 156 Meter hoch.

Braumeister Gabriel Garcia aus Argentinien, der sein Handwerk in Deutschland gelernt hat, braut hier pro Jahr 90.000 Liter unterschiedlicher Biersorten, welche auch nur hier ausgeschenkt werden. Letzte Woche das „Belgian Weath Beer“ angebraut, einem erfrischenden Weizenbier mit einer Note von Koriandersamen und Orange. Dabei habe ich mitgeholfen. Besser gesagt, habe ich einen Eimer Haferflocken in den Tank mit heißem Wasser geschüttet.
Andere Zutaten sind Weizen, Weizenmalz und Gerste. Der Geruch aus dem Tank war nicht so gut, wie das Bier in ein paar Wochen schmecken wird.

Die Zutaten im Wasser werden zwei Stunden lang gerührt und gemixt. Das sieht so ähnlich aus, wie in meiner Brotbackmaschine, nur flüssiger. Dabei entsteht die flüssige Bierwürze, von der Gabriel noch die Biertreber trennen muss. Während er die stark riechenden Treber aus dem Tank wischt, muss er laut über den Ruf des Bierbrauers lachen: „Ich bekomme oft zu hören, dass Bierbrauer den ganzen Tag nur Bier verkosten. In Wirklichkeit nimmt das Brauen 20% der Zeit ein. 60% der Arbeitszeit werden mit Saubermachen und die restlichen 20% mit organisatorischen Dingen verbracht.“

Beim Saubermachen habe ich mich langsam zurückgezogen, war ja international women’s day. Dafür habe ich aber noch mitgeholfen, die Orangen zu schälen. 500 Gramm pro Brauvorgang werden benötigt. Das Rezept wird übrigens immer genau eingehalten. Geht etwas von den Ingredienzien daneben, wird grammgenau ersetzt.

Den Rest der Produktion musste Gabriel alleine mit seinem Assistenten übernehmen, ich werde leider nicht für’s Bierbrauen bezahlt. In drei Wochen schaue ich wieder vorbei, um „unser“ Bier zu probieren.




Bier aus Hopfen!

Brotzeit Singapore hat die Getränkekarte um einige deutsche Biere erweitert und zur Vorstellung zum Mediatasting eingeladen – man nennt es Arbeit.
Herrlich war es, mal wieder etwas anderes, als das lokale Reisbier zu trinken. Claus Schwarzmann, Leiter des Einkaufs von Brotzeit, ist ständig auf der Suche nachpreisgekrönten Bieren und etablierten Brauereien in Deutschland um deren Biere in Singapur anzubieten.


Zu Probieren gab es alte Bekannte, aber auch besondere Sorten wie zum Beispiel Schneider Weisse Tap X – Nelson Sauvin, einer limitierten Auflage Flaschenbier. Ganz etwas Feines, denn der Hopfen stammt aus der neuseeländischen Nelson Bay-Weinregion. Das erklärt auch den Preis von 29S$ pro Flasche. Dann gab es auch noch Schneider Weisse Aventinus Eisbock, mit 12 % Alkoholgehalt das stärkste Flaschenbier in Singapur. Gereift in einem speziellen Gefrierprozess hat dieses Bier Aromen von Pflaume, Banane und Gewürznelke. Angeblich auch von Bittermandel und Marzipan, aber das habe ich nicht herausgeschmeckt. Wahrscheinlich habe ich dabei zu sehr an Amaretto gedacht.

Solch ein Tasting kann sehr lustig werden, gerade mit den richtigen Leuten am Tisch. Unser Tischnachbar war kein Bierfreund und anfangs ziemlich still. Ich weiß nicht, ob unsere Unterhaltung oder der stete Biernachschub schuld war, aber er taute im Laufe des Abends etwas auf und ist später relativ fröhlich nach Hause gegangen.
Vor der Abschiedsrunde gab es eine Überraschung: Breznschnaps. Schmeckt wie ein weicher Grappa, ist aber wirklich aus Brezel gemacht. Da waren wir alle baff, aber es hat super geschmeckt und ist nur in Singapur erhältlich.

Nach dem Tasting sind wir noch weitergezogen und auf spanisches Bier umgestiegen (um europäisch zu bleiben). Beim nächsten Mal gibt es wieder lokales Reisbier!




Sterneküche in Singapur

Kulinarische Einladungen mag ich immer sehr. Da ich täglich bei irgendeinem Hawker einheimisch esse, ist jede Abwechslung davon großartig.

Also auf zum gemeinsamen Showcooking von Sternekoch Oliver Röder vom Bembergs Häuschen in Euskirchen und dem lokalen Hawker-Koch Xu Zhen Kai vom Roast Paradise im „Old Airport Food Centre“. Ich darf dabei sein, wie zwischen den beiden ein kulinarischer und kultureller Austausch auf diplomatischer Einladung in der Residenz des deutschen Botschafters in Singapur stattfindet.

Xu Zhen Kai ist berühmt für sein Char Siew, mariniertem Schweinefleisch aus dem Bauch oder Nacken. Er bereitet das kantonesische Gericht in einem speziellen Ofen zu und diesen hat er zum ersten Mal aus seiner eigenen Küche ausgebaut und in die deutsche Residenz gebracht, um die traditionelle Spezialität dort zuzubereiten.

 

 

 

 

 

 

Sehr warm war es draußen bei 30 Grad Hitze direkt neben einem offenen Ofen. Aber wir starrten alle total gebannt auf das Prozedere, wie die Fleischstücke immer wieder neu bestrichen, eingetunkt und aufgehängt wurden. Es war köstlich! Das Fleisch ganz zart und dazu die krosse Kruste wie bei Mamas Schweinebraten.

Oliver Röder hatte eine andere Überraschung für uns parat: Herrengedeck. Ochsenfleischragout in Filorollen gefüllt mit einer Banderole umwickelt. Sieht also aus wie eine Zigarre und wird auch in einem Aschenbecher serviert. Das Cognacglas dazu ist mit einer Sauce gefüllt, die zwischen den Bissen genippt wird. Außergewöhnlich und sehr lecker. Während der Meisterkoch die Röllchen füllt, erzählt er von seiner Ankunft am Flughafen Changi: „Die mitgebrachten Lebensmittel waren überhaupt kein Problem. Aber als die Zöllner die vielen Messer im Gepäck gesehen hatten, wurde doch nachgefragt.“
Die Küchenparty entwickelte sich auch zum Deutschkurs. Uns wurde das besonders delikate „Pfaffenstück“ bei Geflügel angepriesen. Nichtswissende Blicke bei allen Anwesenden. Die singapurischen Foodblogger amüsierten sich darüber, dass selbst die Deutschsprachigen keine Ahnung hatten. Die Erklärung dazu ist, dass es wahnsinnig aufwendig ist, diese zwei kleinen und besonderen Stücke aus dem hinteren Bereich des Rückens herauszuschneiden. Also wird es kaum gemacht und ist darum ziemlich unbekannt. Das hat noch alles in der Küche stattgefunden und die Stimmung war super, die beste Stimmung herrscht eben immer in der Küche. Beim gesetzten Essen haben dann alle mit Hand angelegt, angerichtet und die Teller aufgetragen. Die Atmosphäre war gesprächig und locker und wir waren alle gespannt auf das Hauptgericht.

Mit einer Sauce deren Inhalte ich nicht mehr alle erinnere, war es ein Gedicht. Um satt zu werden, braucht man viele der kleinen „Pfaffenstücke“, aber Oliver Röder hat sich nicht lumpen lassen. Zusammen mit der Nussbutter ist dieses kulinarische Gedicht nicht Weight Watchers geeignet, aber was soll’s. Nachkochen werde ich das Rezept bestimmt auch nicht, Michelin-Küche kann nun mal nicht jeder. Muss aber auch nicht. Denn Oliver Röder hat es ganz gut in Singapur gefallen und er kommt bestimmt noch Mal wieder.




Brot

 

Ich bekenne mich: Es geht nicht ohne Brot. Nun befinde ich mich aber gerade in einem Teil unserer Welt, in dem eine ordentliche Roggenmischung überhaupt nicht als wichtig angesehen wird. Viele Firmen versuchen sich als Zulieferer für Supermärkte und andere Geschäfte mit westlichem Brot. Das bringt leider alles nichts. Nun muss ich mal Werbung machen.

Mittags esse ich gerne einheimisch beim Hawker um die Ecke. Der Reis hängt mir noch immer nicht aus den Ohren heraus und immer wieder probiere ich neue Gerichte. Dabei bin ich schon oft auf die Nase gefallen, aber egal. Gehört dazu und ich werde weitermachen.

Zum Frühstück giere ich aber nach Brötchen und abends essen wir nun mal gerne ein belegtes Brot. Abendbrot eben. (Woher wir die Salami auf der Schnitte haben, erzähle ich ein anderes Mal.)

Es hat ein paar Wochen der Suche gekostet, aber die Österreicher haben mich gerettet: Die Firma Haubis in Singapur bereitet Teiglinge in Europa zu und bringt diese tiefgefroren nach Singapur. Hier können diese Teiglinge gefroren erworben und selbst aufgebacken werden, oder auch fertiggebacken gekauft werden. Seit ich das weiß, ist meine Abendbrotwelt wieder in Ordnung. Die Lösung heißt also einkaufen bei Hubers (ein Schweizer, wo sind die Deutschen eigentlich? Es geht um Brot!) oder Redmart bestellen. Dort ist das Brot tiefgefroren (Redmart) oder aufgebacken (Hubers) erhältlich. Ab einer gewissen Menge liefert Haubis auch selbst bis in die Tiefkühltruhe zu Hause.
Neben Schwarzbrot, Laugenstangen, Brötchen und Kürbiskernbrot gibt es noch viele weitere Brotsorten, einfach mal durchprobieren – ich mag sie alle.




Spargelzeit auch in Singapur

Die German Association Singapur und die AHK Singapur haben zu “Spargel unterm Sternenhimmel” geladen. 160 Kilogramm des Stangengolds wurden aus Niedersachsen eingeflogen und mit Schinken und Kartoffeln serviert.

Auf Sentosa wurde im Cappella Hotel für die 160 Gäste auf der Terrasse gedeckt und wir hatten einen phantastischen Blick auf das Meer. Seit 30 Jahren schon findet dieses Event dank vieler Sponsoren jährlich statt und nun waren wir mal auch dabei. In Asien ist der weiße Spargel weithin unbekannt und nur in wenigen Geschäften zu bekommen. Aber zum Beispiel German Marketplace und Huber’s Butchery verkaufen sogar deutschen Spargel.
Pappsatt sind wir nach dem Dinner nach Hause gefahren und ich war total glücklich, denn es war sogar schon mein zweites Spargelessen innerhalb einer Woche – und das in Singapur!




Man kann nicht immer “chicken rice” essen

Kulinarisch gesehen befinde ich mich in Singapur auf Weltreise. Leider sind die Preise sehr hoch in den Restaurants, aber wer im Hawker Centre an der Ecke – und es gibt viele solcher Ecken- isst, kann sich für kleines Geld den Bauch vollschlagen.

Manchmal überkommt mich jedoch die Sehnsucht nach deutschem Essen. Wobei deutsch hier allerdings mit bayerisch gleichgesetzt wird. Auch gut, man nimmt was man kriegen kann.

Bei großem Jieper nach Heimatessen verschlägt es mich in die Brotzeit. Hier gibt es Essen in sehr guter Qualität und beim Betreten des Restaurants werde ich von den Kellnern mit einem fröhlichen “Servus” begrüßt. Deutsche Biere gibt es im Angebot, neuerdings sogar Kristallweizen. Wer nach Rippchen, Hähnchen, Fisch und Kartoffelsalat noch Hunger hat, sollte die Desserts probieren. Apfelstrudel, Windbeutel und der Schokoladenkuchen sind (leider) alle sehr lecker.

Nach meinem letzten Besuch bin ich lieber zu Fuß nach Hause gegangen um etwas Bewegung zu haben. Wobei ich zugeben muss, dass man eher rollt als zu gehen. Vielleicht hätte ich doch besser den leckeren Salat nehmen sollen.

Nach so einem Schlemmerabend kann ich dann auch wieder ein paar Wochen Reis beim Hawker um die Ecke essen.


Brotzeit – German Bier Bar & Restaurant




Empfang beim ZDF

In einer Stadt, die von so vielen Expats bevölkert wird, herrscht ein ständiges Kommen und Gehen. Nun gab es auch einen Wechsel im ZDF-Büro Singapur. Peter Kunz wurde nach 13 Jahren von Normen Odenthal abgelöst. Nun wurde der neue Studioleiter vorgestellt.
Das Bürogebäude, in dem das ZDF seine Räume hat, bietet für kleine Anlässe die passende Location. Von außen ähnelt das Parkview Square einem New Yorker Wolkenkratzer im Art Deco-Stil aus den 30er Jahren, ist aber noch relativ neu und wurde 2002 eröffnet. Der Anblick ist außen wie innen wirklich imposant. Ich musste mich immer wieder umschauen um all die Malereien und Skulpturen anzusehen. Die Lobby ähnelt der Empfangshalle eines Luxushotels und in der Mitte findet sich die “Atlasbar”. In dieser tollen Umgebung durfte ich dabei sein, als vor ein paar Tagen zu Ehren “des Neuen” ein Empfang gegeben wurde, wofür auch der Chefredakteur aus Mainz angereist kam. Außerdem war das gesamte singapurische Korrespondentennetz der deutschen Medien anwesend. Ich mag solche Veranstaltungen, denn nach dem ersten halben Jahr in Singapur habe ich so viele Menschen kennengelernt, dass ich schnell bekannte Gesichter entdecke und nicht das Gefühl habe, als Neue in der Ecke zu stehen.

Events solcher Art sind hier auch immer genau durchgeplant. Diese Einladung war zum Beispiel für 17-19 Uhr ausgesprochen. Das bedeutet, dass alle Gäste pünktlich um 17 Uhr auf der Matte stehen und um 19 Uhr auch unaufgefordert wieder gehen. Alles schön absehbar.

Aber die Atlasbar werde ich wieder besuchen um mir dann nochmal alles in Ruhe anzusehen.

Parkview Square 600 North Bridge Road Singapore 188778