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Singapore Grand Prix 2019

Wenn man ein paar Rennwochenenden in Singapur erlebt hat könnte man denken, alles gesehen zu haben. Der Kurs ist immer derselbe, der Krach immer laut und die Fahrer wechseln auch nicht jedes Jahr. Aber wir sind in Singapur – da ist ein Rennen nicht einfach nur ein Rennen!

Vom 20. bis 22. September findet das spektakuläre Formel-1-Event 2019 statt. In diesem Jahr sind nicht nur deutsche Fahrer mit am Start, auch Musikfans freuen sich auf deutsche Beteiligung am 100-Stunden-Entertainment-Programm wie nun bekannt gegeben wurde!

Am Hauptrenntag (22. September) wird Oscar-Gewinner Hans Zimmer auf der Wharf Stage in Zone 1 seine preisgekrönten Werke mit einem Sinfonieorchester live präsentieren, unter anderem aus den Soundtracks von The Lion King, Gladiator und Fluch der Karibik.

Fans der elektronischen Musik werden von Wolfgang Flür mit seinem unverkennbaren Mix aus Tech House und Electro versorgt. Die Show zeigt Videos und kaum bekannte Bilder aus seiner Zeit als Schlagzeuger von Kraftwerk.

Und viele weitere Highlights werden aufgefahren: Swedish House Mafia, Red Hot Chili Peppers, Cardi B, Fatboy Slim, Muse, Larkin Poe … die ganze Liste gibt es hier.

Tickets für den Formel 1 Singapore Airlines Singapore Grand Prix 2019 können über www.singaporegp.sg, die Ticketing-Hotline +65 6738 6738 sowie alle autorisierten Vertreter von Singapore GP erworben werden. Die Preise für das Rennspektakel starten bei 98 S$ für die Tageskarte und bei 268 S$ für das gesamte Wochenende (Freitag bis Sonntag).

 




Europawahl 2019 für Auslandsdeutsche und Auslandsösterreicher

Am 26. Mai 2019 findet die Wahl der Abgeordneten des Europäischen Parlaments (Europawahl) statt. Wie die in Singapur lebenden Deutsche und Österreicher an der Wahl teilnehmen können, darüber informieren die jeweiligen Botschaften in Singapur:

Deutsche, die außerhalb der Bundesrepublik Deutschland leben und im Bundesgebiet keine Wohnung mehr innehaben, können bei Vorliegen der sonstigen wahlrechtlichen Voraussetzungen an der Wahl teilnehmen. Ausführliche Informationen zum Verfahren und Antragsvordrucke (Formblätter) finden Sie auf der Internetseite des Bundeswahlleiters: bundeswahlleiter.de

Wählen kann nur, wer in ein Wählerverzeichnis eingetragen ist. Deutsche im Ausland, die nicht in Deutschland gemeldet sind, werden nicht automatisch in ein Wählerverzeichnis eingetragen. Wollen Auslandsdeutsche an Europawahlen teilnehmen, müssen sie vor jeder Wahl einen förmlichen Antrag auf Eintragung in das Wählerverzeichnis stellen.

Einem Antrag, der erst am 6. Mai 2019 oder später bei der zuständigen Gemeindebehörde eingeht, kann nicht mehr entsprochen werden (§ 17 Abs. 1 der Europawahlordnung).

Weitere Auskünfte erteilt auch die Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Singapur auf ihrer Internetseite singapur.diplo.de

Für Fragen steht Ihnen das Team der Botschaft gerne zur Verfügung (Email: info@sing.diplo.de).

Im Ausland lebende ÖsterreicherInnen müssen im Gegensatz zu ÖsterreicherInnen mit Hauptwohnsitz in Österreich einen Antrag bei der für sie zuständigen Wählerevidenzgemeinde stellen, um in die Wählerevidenz und/oder Europa-Wählerevidenz aufgenommen zu werden bzw. um bei Fristablauf in der jeweiligen Evidenz zu verbleiben. Die Neu-Erfassung bzw. Aktualisierung in der Wählerevidenz ist mittels Antragsformular jederzeit möglich. Die Eintragungen behalten für 10 Jahre ihre Gültigkeit und müssen bei Fristablauf in jedem Fall erneuert bzw. etwaige zwischenzeitliche Datenänderungen (Namen, Adresse etc.) aktualisiert werden.

Voraussetzungen:

  • Stichtag für die Eintragung von AuslandsösterreicherInnen in die Wählerevidenz zur Europawahl am 26. Mai 2019 bei einer österreichischen Gemeinde ist der 12. März 2019. AuslandsösterreicherInnen können jedoch im Weg des Berichtigungs- und Beschwerdeverfahrens noch bis zum 11. April 2019 wirksam für die Europawahl eingetragen werden (letzter Tag der Auflegung der Wählerverzeichnisse).
  • Vollendung des 16. Lebensjahres spätestens am WAHLTAG (26. Mai 2019).
  • Ausstellung einer WAHLKARTE bei der zuständigen Gemeinde in Österreich.
  • Stimmabgabe und Rücksendung der Wahlkarten an die Wahlbehörde in Österreich – einlangend bis 26. Mai 2019 um 17.00 Uhr.

Allgemeine Wahlinformationen für AuslandsösterreicherInnen stehen auf der BMEIA-Homepage zur Verfügung, siehe insbesondere Fragen und Antworten. Weitere ausführliche Wahlinformationen finden sich im Webportal des Bundesministeriums für Inneres (Geschäftsstelle der Bundeswahlbehörde), insbesondere zum Wahlrecht bei Europawahlen und speziell für AuslandsösterreicherInnen.




Singapore Design Week: Hat Design Einfluss auf das Alltagsleben?

Die SDW2019, die im National Design Centre und an verschiedenen Standorten auf der ganzen Insel noch bis zum 17. März stattfindet, umfasst über 80 Programme von mehr als 70 Partnern mit Workshops, Vorträgen und Ausstellungen in den Kategorien Transform my Business, Empower my Community, Inspire my Everyday und Reimagine my Future. Wirtschaft und Politik wurden mit großen Designtalenten zusammengebracht, um Innovationen und Lösungen zu schaffen und so der Öffentlichkeit den Wert von Design nahezubringen.

Für einen ersten Eindruck des Festivals lohnt sich ein Besuch des National Design Centre. Hier präsentiert sich SingaPlural mit dem Slogan Unnatural Phenomena.

Die „unnatürlichen Phänomene“ sind ungewöhnliche Kollaborationen von Industrie und Kreativen, die Grenzen hinterfragen und neuartige Design-Arten entstehen lassen. Enjoy the Silence erkundet die Verbindung zwischen Form und Klang. Die Akustik-Firma AntiCad und das Designstudio Takahashilim A+D sind gemeinsam der Frage „Warum sind unsere Ohren so geformt, wie sie sind?“ nachgegangen. Damit sie Schwingungen in Töne modulieren können. Die skulpturale Akustikinstallation ist mit 3D-Drucker-Technologie entstanden. Mit komplexer Geometrie und schallabsorbierendem Material wurde eine „unnatürliche“ Ruhezone in lauter Umgebung geschaffen. Nützliches Design sozusagen.

In seiner Eröffnungsrede zur SDW2019 sprach Chee Hong Tat, Hoher Staatsminister im Ministerium für Handel & Industrie und im Bildungsministerium, im National Design Centre darüber, dass sich Design auf alle Aspekte des Lebens auswirkt: „Von alltäglichen Produkten über Geschäftsstrategien bis hin zu öffentlichen Richtlinien, überall spielt Design eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung, Stärkung und Inspiration von Einzelpersonen und Organisationen.“ Design geht uns also alle etwas an und wird auch von jedem genutzt.

IPSE IPSA IPSUM ist eine lokale Marke für Möbel und Accessoires, die sich an anspruchsvolle Eigenheimbesitzer richtet. Die beiden vorgestellten Kollektionen präsentieren eine Neuinterpretation von Mode und Nostalgie, inspiriert vom reichen Kulturerbe Singapurs. Aus alt mach neu – das funktioniert mit neuen Farben und Materialien wunderbar.

Die Mitmach-Installation AUTUMN versetzt den Besucher mit Hilfe einer VR-Brille in den virtuellen und goldenen Herbst. Unter dem Ventilator ist eine kühle Brise auf der Haut zu spüren. Während echte Windräder im Wind tanzen, ist durch die Brille warmes Sonnenlicht auf einer Waldlichtung zu sehen und das Material der kreisenden Windräder fühlt sich wie fallendes Laub an. Diese Installation ist ein Beispiel dafür, dass Kunst und Design Aktion benötigen. Man muss es ausprobieren, sonst sind es nur Windmühlen, die aneinandergeklebt sind.

In der Lobby des National Design Centre sind noch mehr Unnatural Phenomena zu bewundern, anzufassen und auszuprobieren, die Design Week Singapore 2019 läuft bis zum 17. März 2019.




Junge Singapurer finden die eigene Vergangenheit

„The Future of Our Pasts Festival” (TFOOPFest) läuft seit dem 16.2.2019 mit elf ganz unterschiedlichen Projekten, die von einem Pool junger Künstler und Kulturschaffender aus der Region ins Leben gerufen wurden. Bis zum 17. März findet das TFOOPFest an verschiedenen Orten in Singapur statt und erzählt bisher unbekannte Geschichten der Singapurer Bewohner.

Bildungsminister Ong Ye Kung eröffnete am vergangenem Wochenende das Festival im The Projector: „Mit dem Festival machen die jungen Schöpfer die Geschichte verständlicher und zugänglicher. Dies ist ein wichtiges Unterfangen, wenn wir versuchen, uns mit unserer Vergangenheit zu verbinden, ein besseres Verständnis unserer Geschichte zu erlangen und die Seele unserer Nation und unseres Volkes besser zu verstehen.“

Jane Zhang und Tinesh Indrarajah sind ein sogenanntes „mixed-race couple“. Sie ist als Tochter eingewanderter Chinesen in Wisconsin, USA geboren und aufgewachsen. Tinesh‘ Familie siedelte von Sri Lanka nach Malaysia über und wuchs in Taiping auf. Kennengelernt hat sich das Paar am Yale-NUS College und porträtiert in dem Dokumentarfilm „Rojak Romance“ sich selbst und seine Beziehung. Tinesh hat mir anhand vieler Familienfotos die Themen seiner Partnerschaft erläutert: Ist der Kulturenmix eine Herausforderung oder eine Bereicherung? Werden sie ihre zukünftigen Kinder viersprachig erziehen? Wie bringt man sich in die Kultur des Partners ein, ohne die eigene zu vernachlässigen?

Singapur ist ein Einwanderungsland

Seit Jahrhunderten schon kommen Menschen aus allen Ländern auf die südliche Halbinsel, um ihr geschäftliches Glück und auch das private zu finden. Aus diesen Mischehen sind neue, eigene Kulturen wie die der Peranakan entstanden.

„The Future of Our Pasts“ gibt den Akteuren die Möglichkeit, selbst ein Teil der Geschichte zu werden. Indem sie nachfragen, aufarbeiten und die Ergebnisse in ihren vielseitigen Projekten zusammentragen.

Wei Han hat seine persönliche Inspiration in den Erlebnissen seiner Mutter und Großmutter gefunden. „Factory (Super) Women“ ist ein Dokumentarfilm, der die Fabrikfrauen der 70er und 80er Jahre zu Wort kommen lässt, die den Weg zum wirtschaftlichen Erfolg des kleinen Landes, das keine eigenen Rohstoffe besitzt, bereiteten. Ihre bittersüßen Erinnerungen an die Fabrikarbeit – von Stress und Kämpfen am Fließband bis hin zum Gemeinschaftsgefühl und der Schwesternschaft unter den Kolleginnen – lassen besser verstehen, was die Arbeiterinnen geleistet haben.

Erzählung per Kunst

Das Programm des einmonatigen Festivals zeigt in verschiedenen Kunstformen wie Installationen, interaktive musikalische und theatralische Darbietungen und Filmvorführungen noch eine Menge weiterer Themen:

„ORchard: A Stroll Between Valleys“ zum Beispiel ist eine öffentliche Installation vorm Ngee Ann City in der Orchard Road. Wasserpfeifen lösen historische Schichten nacheinander ab, um einen Einblick in das ursprüngliche Gelände der Orchard Road und auf den Stamford Canal, einem natürlichen Bach, der einst durch das Tal verlief, zu ermöglichen.

Mehr Infos über diese und weitere Projekte des Festivals wie dem Sungei Road Thieves Market, der Sarong Party oder dem Project IDIOM gibt es hier:

futureofourpasts.com

facebook.com/futureofourpasts

instagram.com/futureofourpasts

 




Happy Lunar New Year!

Seit heute sind wir auch im chinesischen neuen Jahr angekommen. Den „Jahreswechsel haben wir in Chinatown verbracht, als Zuschauer der Live-Übertragung auf Channel 8. (Hier die ganze Sendung.)

Drei Stunden Show auf Chinesisch! Es war so bunt und lustig, dass die Zeit trotzdem wie im Flug vergangen ist. Ein paar Eindrücke habe ich gefilmt und zusammengeschnitten. Aber Vorsicht, das Feuerwerk zur Geistervertreibung ist echt laut. Ich glaube nicht, dass auch nur ein einziger Geist sich in den nächsten Monaten nach Singapur wagt!




Jazzbrunch in der deutschen Residenz

Wenn die Jazzinstitution von Singapur, Jeremy Monteiro, aufspielt, dann ist es etwas Besonderes, dazu eingeladen zu sein. Der Musiker ist nicht oft in seiner Heimat anzutreffen, ständig treibt er sich irgendwo auf der Welt herum.

Am vergangenen Wochenende hat die deutsche Botschaft zu einem kleinen feinen Konzert eingeladen. Weil Jeremy sich auch der Nachwuchsförderung widmet, trat er mit zusammen mit jungen lokalen Künstlern auf und gab ein großartiges Konzert.

Ich erinnere mich immer gerne an die erste persönliche Begegnung mit Jeremy. Dirk und ich unterhielten uns bei einer Veranstaltung mit einer jungen Chinesin und ihrem Freund. Am selben Tisch stand ein Herr, der sich gerade seinem Teller mit Köstlichkeiten vom Büffet hingab. Die Chinesin erwähnte, dass er ein Musiker sei und „irgendwas mit Jazz“ mache. Ich würde hellhörig und fragte, ob es Jeremy Monteiro sei. Sie meinte nur lapidar: „I don‘t know his name, I don‘t think so.“ Dann kam ich mit dem Herrn ins Gespräch und er stellte sich vor: „I‘m Jeremy.“ … Bang! Ich erzählte ihm, dass ich ein Interview mit ihm angefragt hätte, er aber wohl schwer zu erreichen sei. Er lachte und schrieb seine Mail-Adresse + Telefonnummer auf eine Serviette. Diese Serviette hängt noch heute an meinem Kühlschrank!

Umso schöner, ihn im kleinen Kreise live spielen zu hören. Im April findet wieder das Jazzfestival „Singjazz“ statt, bei dem Jeremy Monteiro natürlich seinen festen Platz hat. Ich muss gleich mal ein Interview anfragen …

 




Isabel

Wieder ein Abschied. Diesmal sehr schmerzhaft und dann auch noch mit Salami-Taktik!

Isabel hat beschlossen, bis zu ihrer Abreise im Juni jeden Monat Abschied zu feiern. Gestern also Farewell-Party Nummer 1. Dresscode: India. Damit war klar, wo ihre nächste berufliche Station liegt.

Nun ist es in Singapur überhaupt nicht schwierig, sich indisch einzukleiden. Einmal zum Markt an der MRT-Station Little India einen Sari oder eine Bluse aus dem tausendfachen Angebot heraussuchen, viel Klimperschmuck anlegen und wenig Geld bezahlen. Vor der Tür noch einen roten Punkt auf die Stirn malen und fertig wäre die blonde Inderin.

Aber ich habe versagt, bin einfach nicht dazu gekommen. Außer mir glücklicherweise noch drei weitere Mädels. Trotzdem wurden wir aufgenommen und durften mitfeiern. Und natürlich wurde es ein puppenlustiger Abend – klar, wir waren ja bei Isabel. Die Musik war … interessant und die Tanzschritte gingen uns ganz einfach aus der Hüfte. So ein Abschied auf Raten fühlt sich – zumindest anfangs – gar nicht wie ein Abschied an. Das große Heulen kommt schon noch, nun warten wir erstmal den nächsten Monat ab. Wann noch gleich?




Nur noch Tempo 10 für E-Scooter

Der E-Scooter gehört zum Stadtbild in Singapur mittlerweile dazu wie früher die Rikschas. In allen Farben und Ausführungen sind sie auf den Fußgängerwegen (denn nur dort sind sie erlaubt) zu sehen: mit oder ohne Sitz, aufgepimpt mit Ghettoblastern oder Festhaltestange für die Kleinen. So wäre ich auch gerne in den Kindergarten gebracht worden.

Während in Deutschland noch darüber nachgedacht wird,die „urban mobility“ zu erweitern und die elektrischen Roller überhaupt zu erlauben, ist Singapur schon zwei Schritte weiter. Genutzt werden sie schon lange, aber weil viele Fahrer sehr rücksichtslos auf den Wegen unterwegs sind (Vorsicht vor denen, die mit Integralhelm unterwegs sind!), stehen uns neue Regelungen bevor. Ab Juli 2019 müssen die sogenannten PMDs (Private Mobility Devices) registriert und mit einer „Registration Mark” versehen werden. Ganz offiziell vom Government zugeteilt. Bis zum 31. März ist die Anmeldung kostenlos, danach wird eine Gebühr von 20 S$ erhoben. Unter LTA.sg habe ich also meinen weißen Liebling angemeldet und werde nun ein „Nummernschild“ zu bestellen. Registration Mark und Nummernschild müssen 14 Tage nach der Anmeldung am PMD angebracht sein.

So weit so gut, kein Problem. Seit dem 1. Februar darf ich aber auf den meisten Wegen nur noch 10 km/h fahren. Da hätten wir das Problem: Ich nutze den Scooter, um die langen Busfahrten zu vermeiden. Wer eine MRT in Fußnähe hat, kann das wahrscheinlich nicht nachvollziehen. Wir haben leider keine Station um die Ecke und ich spare täglich mehrere Stunden Fahrzeit mit meinem Scooter, weil ich direkte Strecken fahren kann. Bei 10 km/h könnte ich auch zu Fuß gehen. Wenn es nicht so heiß wäre. Was machen all die Essenslieferdienste? Wenn die Pizza im Schritttempo unterwegs ist, dann kommt die doch kalt an? Und wer klärt all die Touristen auf, die mit den Leihscootern unterwegs sind? Ich bin mal gespannt, wie viel an Bußgeldern in den nächsten Monaten zusammenkommt.

 




Warum die Alkaff-Brücke so bunt geworden ist

Wie oft schlendere ich an Kunst vorbei, die in der ganzen Stadt großzügig verteilt ist? Manchmal gehe ich achtlos vorüber, meistens bleibe ich zumindest kurz stehen. „Public Art“ wird seit einigen Jahren in Singapur sehr wichtig genommen. Das Prinzip lautet, dass jedem Bürger des Stadtstaates der Zugang zur Kunst ermöglicht werden soll.

Doch es gibt Kunstwerke, von denen man gar nicht weiß, dass sie eines sind, geschweige denn, dass man etwas über die Geschichte weiß. Täglich gehe ich an der bunten Alkaff-Brücke vorbei oder überquere auf ihr den Singapore River.
In der lokalen Presse habe ich nun einen Artikel über eine der Brücken am Robertson Quay, die quasi vor meiner Haustür liegt, gelesen.

Im Jahr 2003 beschloss Pacita Abad bei einem Kaffee am Singapore River, bereits schwer an Krebs erkrankt, aus der unauffälligen Brücke ein öffentliches Kunstwerk zu machen. Bekannt für ihren Mut zu Farbe, machte sie sich ans Werk, um die Kunst in den Alltag der Singapurer zu bringen. Dafür bemalte Abad die 55 Meter lange Brücke mit 2350 Kreisen in verschiedenen Farben. Bereits im Rollstuhl sitzend arbeitete sie wie besessen noch bis wenige Tage vor ihrem Tod an dem Werk, das ihr letztes werden sollte.

Pacita Abad wurde 1946 auf der philippinischen Insel Batan geboren und wuchs mit elf Geschwistern auf. Nach dem Studium in den USA begann ihre Karriere als Malerin, die sie in mehr als 80 Ländern auf fünf Kontinenten leben ließ. Ihre Werke wurden in über 40 Einzelausstellungen in den USA, Asien, Europa, Afrika und Lateinamerika gezeigt.

Im Dezember 2004 erlag Pacita Abad dem Lungenkrebs. Doch die Singapurer haben mit der farbenfrohen Alkaff-Brücke ein außergewöhnliches Andenken erhalten.




Tian Tan in Hong Kong

In Hong Kong gibt es so vieles zu sehen und zu erleben, ich bin echt verliebt in diese Stadt. Während meines ersten Besuchs stand auch ein Ausflug zum „Tian Tan“, oder auch „Big Buddha“ genannt, an.

Noch vor einem viertel Jahrhundert war das Kloster Po Lin einsam in die üppige Berglandschaft von Lantau Island eingebettet. Bekannt wurde es erst 1993 mit der Errichtung des Tian Tan. Bis 2011 galt die Statue mit ihren 34 Metern als die größte, heute „nur noch“ die zweitgrößte freistehende aber doch sitzende Buddhastatue weltweit. Jährlich besuchen tausende Gäste das Monument, das ein harmonisches Verhältnis zwischen Mensch, Natur und Religion symbolisiert.

Mit der MTR (U-Bahn) fahre ich bis zur Station „Tung Chung“ und steige dort in die Seilbahn „Ngong Ping 360“. Während der Fahrt präsentiert sich ein spektakuläre Ausblick über den Flughafen, über die umliegenden Inseln, die neue Brücke nach Macao und über grünbewachsene Hügel. Auf einem dieser Hügel erscheint dann auch der stolze Buddha mit seinem Blick gen Norden nach China. So vergeht die Zeit rasend schnell und Schwupps ist man auf 500 Meter Höhe und muss aussteigen.

Bevor ich die 268 Stufen erreiche, die zum lächelnden Buddha führen, passiere ich mit all den anderen Touristen ein Souvenirdorf, in dem sich ein Geschäft an das andere Restaurant reiht. Ein Souvenirstand hat mich wirklich anhalten lassen:

Später hat mir eine Freundin mit chinesischen Wurzeln erklärt, dass im Buddhismus Räuchergefäße in allen Formen für Gebete und zur Meditation genutzt werden können und sollen. War trotzdem lustig.

Dann wurde es aber Zeit für den Aufstieg und ist man erstmal oben, folgt prompt die Entschädigung für alle Anstrengungen: Ein wunderschöner Ausblick über das Südchinesische Meer. Den Tian Tan habe ich mir lieber nochmal in Ruhe von unten angesehen, so wirkt er wesentlich beeindruckender. Ein herrlicher Ausflug für alle, die dem Trubel von Hong Kong entfliehen möchten.