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Tschick in Singapur

Jedes Jahr findet in Singapur das Europäische Filmfestival, EUFF, statt. In diesem Jahr bereits zum 27. Mal. Deutschland ist diesmal das Partnerland des Filmfestivals und präsentierte zur Eröffnung „Goodbye Berlin“, die Verfilmung des Romans „Tschick“ von Wolfgang Herrndorf.

Schon vorher wurde bekanntgegeben, dass der Darsteller von Tschick, Anand Batbileg, auch anwesend sein wird. Während des Empfangs vor der Vorführung habe ich mich umgeschaut und meinte „Tschick“ entdeckt zu haben. Das Aussehen kam genau hin! Also bin ich zu ihm hin und habe gefragt, ob er der Tschick-Darsteller sei. Antwort: „Nein, ich bin der Onkel.“ Immerhin fast getroffen. Dafür habe ich mit dem Onkel nett geplaudert (nach ein paar Sätzen war mir dann auch klar, dass er älter als 15 Jahre ist) und sein Neffe Anand (ja – „Tschick“) kam dazu. Ganz anders sieht er aus als im Film, hat mittlerweile Haare auf dem Kopf und sogar einen Popper Scheitel. Da sieht man mal wieder die filmische Beeinflussung: Auf der Straße hätte ich ihn niemals erkannt, er sieht viel zu brav aus.

Alle Filme der 27 teilnehmenden Länder werden in der National Gallery präsentiert, der größten öffentlichen Sammlung südostasiatischer moderner Kunst. Eine elegante Kulisse für die Kinofilme, die in ihren Herkunftsländern bereits sehr erfolgreich gelaufen sind. Der Vorteil an dem Museum ist auch, dass der Vorführraum nicht so heruntergekühlt wird wie in den normalen Kinos. Dort sitzen die Zuschauer nämlich mit Socken, Schals und Jacken, weil die Klimaanlage auf höchster Stufe läuft.

Ich bin jedenfalls froh, “Tschick” endlich gesehen haben zu können. Ohne dieses Festival wären sowohl der Film wie auch der Hauptdarsteller wohl kaum nach Singapur gekommen.