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Infinitypool ohne Hotelübernachtung

Vor einiger Zeit durften wir ein Wochenende im Marina Bay Sands Hotel verbringen und den einzigartigen Infinitypool im 57. Stockwerk genießen. Dieser Pool ist den Hotelgästen vorenthalten, ohne Zimmerkarte erhält niemand Zutritt zu dem heiligen Bereich mit Superausblick auf die Skyline von Singapur. Aber es gibt auch Möglichkeiten, den Blick ohne hohe Hotelkosten zu genießen, nur leider dann auch ohne Bikini und Badehose. Mit unseren Besuchern aus Deutschland haben wir das zum ersten Mal ausprobiert und einen herrlichen Nachmittag über Singapur verbracht.

Im Tower 3 des Marina Bay Sand führt ein Aufzug in die Bar “CÉ LA VI”. Am Eingang steht außerordentlich nettes Personal, das den Weg nach oben zeigt. Erst mussten wir pro Person einen Verzehr-Voucher zum Preis von 20 Singapur-Dollar erwerben und schon öffnete sich die Fahrstuhl um uns “on the top” zu bringen. Oben angekommen hatten wir Glück und konnten einen Stehtisch direkt neben dem Pool erobern, nur durch eine Plexiglaswand vom Pool entfernt.
Die Getränke sind erschwinglich und es ist viel netter, mit einem Drink in der Hand die Aussicht auf den Pool und die Skyline von Singapur zu genießen, als die Alternative zu nutzen, nämlich eine Aussichtsplattform neben der Bar, dem Skypark Obversation Deck (Eingang und Tickets auch Tower 3, Eintritt 23 Singapur-Dollar für Erwachsene, 17 Singapur-Dollar für Kinder zwischen 2 und 12 Jahren).




Schüsse im Condo

Das Expatleben ist ein Heiligtum. Der größte Anteil der Entsandten in Singapur lebt in sogenannten Condos. Das sind Wohnanlagen, die an Feriendörfer erinnern und auch so verwaltet werden. Hier fragt niemand nach dem Hausmeister, da gibt es Security, Manager und weitere Angestellte. Pool, Barbecue, Tennisplatz und Fitnessraum müssen gepflegt werden und täglich werkeln die Gärtner auf dem Gelände herum, damit alles hübsch aussieht. In irgendeinem Stockwerk ist auch immer eine der Putzfrauen zu finden, die das Treppenhaus sauber halten. Da darf nichts den Frieden und die Behaglichkeit stören, denn die Condo-Konkurrenz ist groß und bei den horrenden Mieten in Singapur muss nun mal auch etwas geboten werden.

Vögel im Übermaß gehören dabei nicht zu den Vorzügen einer Wohnanlage. Krähen sind keine einheimischen Vögel, wurden aber vor Jahren eingeführt, um den schädlichen Nashornkäfer zu eliminieren. Bei dem tropischen Klima vermehren sich die Krähen das ganze Jahr hindurch vielreich und es ist eine regelrechte Plage entstanden. Sie stellen eine Gefahr dar für fremde Nestlinge und Vogeleier und nehmen so Einfluss auf die Population der einheimischen Vogelwelt. Dazu sind Krähen mit ihrem heiseren Gekrächze wahnsinnig laut und haben auch einiges an unschönen Hinterlassenschaften zu bieten. Darum wird ihnen ganz simpel der kurze Prozess gemacht: Ein Aushang am schwarzen Brett warnt noch schnell vor Schussgeräuschen und am nächsten Tag erscheinen die “Crowbusters” auf der Bildfläche. Allesamt Freiwillige aus Schützenvereinen. Dann ist für ein paar Minuten Schusswaffengeballer zu hören, die schwarzen Flugtiere fallen auf den Boden und schon ist die Show vorbei. Nur noch die toten Tiere einsammeln, und das schöne friedliche Leben kann ohne krächzende Geräuschkulisse weitergehen.




Am Weihnachtsbaume die Lichter blinken

Wir sind mitten in der Adventszeit und versuchen langsam in Weihnachtsstimmung zu kommen. Nicht leicht so nah am Äquator. Ein Adventskranz ist unpraktisch, weil der Balkontisch dafür zu klein ist. Drinnen in der Wohnung halten wir uns kaum auf, im Wohnzimmer ist also auch Quatsch. Nun müssen Lichterketten und ein Plastikbaum herhalten. Richtig, ein Baum aus Plastik. Der erste in meinem Leben.

Seit unserer Ankunft im August wurde mir der Mund wässerig gemacht mit der Hoffnung auf eine echte Tanne. Am günstigsten bei IKEA zu bekommen. Ich habe das Gefühl, jeder hat im letzten Jahr den Baum dort gekauft. Doch dann die Ernüchterung: Die Transportkosten sind dermaßen angestiegen, dass der Schwede auf einen Baumimport verzichtet. Was nun? Es gibt sie, die echten Fichten, Nordmanntannen und wie sie alle heißen. Allerdings zu Preisen, die ich lieber in andere schöne Dinge investiere. (Ich muss unbedingt daran denken, den Dutyfree-Champagner kaltzustellen…) Da kam mir folgendes Angebot gerade recht: Plastiktanne in grün, 1,20 m hoch und mit 20 S$ mehr als erschwinglich. Bei der Größe braucht sie auch nicht viel Schmuck und mit der Lichterkette ist alles nahezu perfekt. Strom für die Lichter angeschlossen und… Es blinkt, und zwar in drei Stufen: Schnell, langsam oder sehr langsam. Kein Dauerlicht. An-aus-an-aus.

Liebe Familie, ich habe alles getan. Dort wo Heiligabend gefeiert wird, hat ein Baum zu stehen. Das ist völlig richtig und habe ich gerne erledigt. Wenn Ihr zu Weihnachten nach Singapur kommt, habt keine Angst. Wir schauen den Baum kurz an, singen ein Lied und dann gehen wir zum BBQ an den Pool. Von unten sieht das Wechsellicht hoch oben bestimmt sehr schön aus.

Allen zusammen eine schöne blinkende Weihnachtszeit!




Schokolade

Seit ein paar Tagen sind wir nun in Margaret River, einer bekannten Weinregion in Western Australia. Mehr als 150 Winzer haben sich in diesem Gebiet angesiedelt und an der berühmten Cave Road reiht sich eine Station zur Weinverkostung an der anderen. Einige gute Tropfen haben wir schon getrunken, doch leider liegen die Preise für Steuer und Transport nach Singapur für 12 Flaschen bei 300 $. Dazu noch die Kosten für den Wein selbst und schwupps, kaufen wir lieber zuhause für Weihnachten ein…

Besonders fand ich heute jedoch eine andere Verkostung. Im “House of Cards” an der Cave Road haben wir Schokolade probiert. Mit Kakaobohnen aus Papua-Neuginea, Ghana, Ecuador und Indonesien produziert die Firma “Gabriel” hochwertige Schokoladen für jeden Geschmack.




Endlich Australien

Der erste australische Stempel hat es endlich in meinen Reisepass geschafft.

Mit Jetstar sind wir in fünf Stunden nach Perth geflogen. Das Ticket war sehr günstig, aber für die lange Flugzeit war die Beinfreiheit doch sehr beengt. Beim nächsten Mal nehmen wir eine andere Airline.

Mit dem Bus 380 gelangt man problemlos vom Flughafen nach Perth-Downtown. Die Stadt ist nicht sehr groß und auch nicht ultraspannend. Der Kingspark ist mit seinem botanischen Garten sehr hübsch angelegt. Vom Hotel fußläufig zu erreichen, war das unsere erste Anlaufstelle. Ziemlich kühl ist es für Frühling und der Wind hat auch noch sein Teil beigetragen. Aber die frische Luft tut unsagbar gut. Ich muss immer wieder tief ein- und ausatmen, in Singapur ist die Luft ja stets sehr drückend.

Glücklicherweise haben wir früh Hunger bekommen. Viele Restaurants schließen nämlich bereits um 20 Uhr wie wir festgestellt haben und danach werden die Bürgersteige hochgeklappt. Also haben wir nach unserem Burger einen Spaziergang durch die leeren Straßen gemacht und sind früh schlafen gegangen. Am zweiten Tag ging es mit dem Zug nach Fremantle. Ein Vorort von Perth am Meer und beliebtes Ziel für Backpacker, andere Touristen und Einheimische. Man liegt am Strand, isst, trinkt und genießt das Urlaubsgefühl. Es wird einem leicht gemacht, den Alltag zu vergessen. Alle sind hier so nett. Egal ob Kellner, Busfahrer oder Polizist, jeder hat ein freundliches Wort und ein Lächeln auf den Lippen.

Am Abend zurück in Perth waren wir Sushi essen. Das war unerwartet günstig und wir haben bei Taka’s Kitchen in der Barrack Street voll zugeschlagen.

Danach waren wir noch in einem Pub und haben ein paar Bierchen getrunken. Die irische Livemusik war gewöhnungsbedürftig, aber wir hatten viel Spaß.