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Dschungel in der Stadt

Ab Anfang der 2000er Jahre wurden mehrere Grünanlagen von Kent Ridge Park bis Harbour Front mit Brücken verbunden und es ist ein 9 Kilometer langer Wanderweg im Westen Singapurs entstanden. Dieser „Southern Ridge Trail“ führt zum großen Teil durch Dschungellandschaft und bietet immer wieder neue phantastische Aussichten.

Uns ging es um den “Forest Walk”,ein Teilstück des Trails, den wir ablaufen wollten. Mit dem Bus sind wir zum Mount Faber Park gefahren und haben dort die Tour begonnen. Der Start führte uns über die “Henderson Waves”, eine Holzbrücke mit Stahlbögen von 274 Meter Länge und mit 36 Meter die höchste Fußgängerbrücke Singapurs. Der Name Waves kommt von der wellenförmigen Form der Brücke. Auf ihrem Weg bietet sie auch mehrere Kojen zum Ausruhen, welche an Muscheln erinnern. Wir waren jedoch noch am Beginn unserer Tour, also sind wir daran vorbei gelaufen.


Nach der Überquerung mussten wir viele Treppen steigen um über mehrere Terrassenabschnitte auf den höchsten Punkt der Tour zu gelangen. Terrace Garden, die Spitze des Telok Blangah Hill Top Park.
Hier haben wir eine Pause gemacht und den 360 Grad-Umblick auf Singapur genossen.

Weiter ging es vorbei am Alkaff Mansion, einer wunderschönen Villa von 1818 eines alten arabischen Geschäftsmannes. Heute beherbergt das Haus eines der besten italienischen Restaurants der Stadt. Leider wurde gerade eine Hochzeit für den Abend vorbereitet und wir haben nicht mal einen Kaffee bekommen. Also ging es gleich weiter, wieder hinein ins grüne Dickicht. Unterwegs sahen wir immer wieder Warnschilder. Mal sollten wir uns vor Waranen in Acht nehmen, dann wieder den Affen nichts zu Fressen geben. Außer Ameisen und Eichhörnchen haben wir allerdings leider gar keine Tiere gesehen. Dafür waren Grillen zu hören. Dem Lärm nach müssen es Unmengen gewesen sein, denn es war wirklich ohrenbetäubend.

Dann begann unsere Dschungelprüfung namens „Forest Walk“. Der Forest Walk ist ein Gehweg aus Eisen von 1,3 Kilometer Länge und liegt zwischen 3 und 18 Meter hoch. Da geht der Spaß dann richtig los. Durch die Gitterböden ist einem jederzeit bewusst, wie weit oben man sich befindet. Wir hatten damit kein Problem (wir nutzen ja auch unseren Balkon im 30. Stockwerk), aber wer Höhenangst hat, sollte es sich vor dem Abmarsch gut überlegen. Ich fand es toll, durch die Baumwipfel zu spazieren und auf den Regenwald hinunter zu schauen. Auf Augenhöhe die Kokosnuss an der Palme zu betrachten war auch eine neue Erfahrung.

Zu guter Letzt ging es über den Alexandra Arch, einer 80 Meter langen Brücke in der Form eines Baumblatts. Abends mit LEDs beleuchtet soll sie noch schöner aussehen.
Nun hatten wir wieder festen Boden unter den Füßen und ein Verbindungsweg führte in den „Hortpark“. Dort gibt es verschiedene Gartenanlagen für Heilkräuter, Schmetterlinge und auch einige für Kinder zum Spielen und Ausprobieren. Außerdem stehen hier auch Gewächshäuser. In Singapur sind vielerorts „Hängende Gärten“ an den Fassaden der Hotels und Geschäftshäuser zu sehen. Im Hortpark wurden die Pflanzen für die ersten Versuche gezogen.

Während der Tour strahlte die Sonne ständig auf uns herab. Da die Regenzeit aber begonnen hat, war uns klar, dass die großen Schauer des Tages noch bevorstehen. Darum haben wir uns ziemlich bald auf den Weg gemacht und es gerade noch rechtzeitig im Trockenen nach Hause geschafft.